Der Deutsche Musikrat veröffentlicht ein Update seines Living Paper zu „KI und Musik“

Urheberrechtsverletzungen generativer KI unterbinden!

Studienpräsentation mit Publikum

Während sich die Anwendungsmöglichkeiten von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in exponentiellem Tempo weiterentwickeln, steigt zugleich von zwei Seiten der Druck auf die KI-Anbieter: Es werden zunehmend Klagen an nationalen und internationalen Gerichten eingereicht, die unter anderem auf die Urheberrechtsverletzungen beim Training generativer KI und den Output der Dienste abzielen. Zudem unterstreichen neue Studien die Bedenken der Künstler:innen und Verlage, wie die kürzlich veröffentlichte interdisziplinäre Studie „Urheberrecht und Training generativer KI-Modelle – technologische und juristische Grundlagen“ von Prof. Tim W. Dornis (Universität Hannover) und Prof. Sebastian Stober (Universität Magdeburg), die im Auftrag der Initiative Urheberrecht entstand. Diese Studie liefert Befunde darüber, dass das Training generativer KI nicht unter die „Text and Data Mining“ (TDM)-Schranke der europäischen Urheberrechtsrichtlinie fällt. Der Studie zufolge finden zudem zahlreiche ungenehmigte Vervielfältigungen und urheberrechtsverletzende Handlungen statt, und die Bereitstellung der KI-Dienste auf dem europäischen Markt könnte das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung verletzen.

Hierzu Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrats: „Der Deutsche Musikrat fordert das Justizministerium und den Bundestag auf, die bestehenden Lücken der gesetzlichen Regelungen zu schließen, um ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz menschlicher Kreativität und der Förderung von KI-Innovationen herzustellen. Wir brauchen Rechtssicherheit für alle Künstler:innen, um schöpferische Tätigkeiten zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Hier ist das Urheberrecht gefragt, das Kreative im Bereich Kultur und gerade auch Musik schützt. Daher bedarf es dringend einer gesetzlichen Regulierung, die Sanktionen ermöglicht, wenn Vorbehaltserklärungen für die Nutzung von Musik, sogenannte OptOuts, unterlaufen werden. Die neue Studie liefert wichtige Erkenntnisse aus technologischer und juristischer Sicht über die stattfindenden Urheberrechtsverletzungen beim Training generativer KI und darüber hinaus. Sie macht deutlich: Versprechungen und neue Möglichkeiten der KI-Anbieter dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, welchen volkswirtschaftlichen Schaden ihre Modelle durch die Urheberrechtsverletzungen schon jetzt verursachen. Wir fordern daher erneut: Aktuelle Entwicklungen im Bereich der KI dürfen nicht zu Lasten der Kreativen – ob Urheber:innen oder ausübende Künstler:innen – und ihrer Partner:innen gehen!“

Im Follow-up des DMR Living Paper „KI und Musik“, das seinen Ursprung in der DMR Fachtagung „KI und Musik“ 2023 hatte, sind grundlegende Forderungen an Bund und Länder formuliert. Das Follow-up berücksichtigt insbesondere die Erkenntnisse der Studie von Dornis und Stober und mahnt die Dringlichkeit des noch ausstehenden Schutzes der Kreativen (Urheber:innen und ausübende Künstler:innen) und ihrer Partner an. Die aktualisierte Fassung des Living Paper finden Sie hier.

Berlin, 29. Oktober 2024

Ich bin ...

Musiker*innen können in den Ensembles des Deutschen Musikrates mitsingen oder mitspielen, dem Bundesjugendorchester, dem Bundesjazzorchester und dem Bundesjugendchor, an Wettbewerben teilnehmen. Mit vier weiteren Projekten im Bereich Förderung unterstützt der Deutsche Musikrat junge hochtalentierte Musiker*innen, Dirigent*innen, Komponist*innen und Interpret*innen zeitgenössischer Musik sowie Popmusiker*innen auf ihrem Weg in ein professionelles Musikerleben und schlägt eine Brücke zwischen Musiker*innen, Veranstalter*innen und Publikum. Zudem bietet das Deutsche Musikinformationszentrum (miz) eine zentrale Informationsstelle zu allen Themen des Musiklebens.

 

 

Der Deutsche Musikrat ist Träger der Wettbewerbe für Kinder und Jugendliche: Jugend musiziert und Jugend jazzt, der Wettbewerbe für professionelle Musiker*innen: dem Deutschen Musikwettbewerb, dem German Conducting Award (ehem. Deutscher Dirigentenpries) sowie dem Deutschen Chordirigent*innenpreis sowie den Wettbewerben für Amateurmusiker*innen: dem Deutschen Chorwettbewerb und dem Deutschen Orchesterwettbewerb.

Der Deutsche Musikrat e. V. ist Sprachrohr und Impulsgeber musikpolitischer Themen für seine Mitglieder.

Die zahlreichen Vorteile einer Mitgliedschaft im Deutschen Musikrat e.V. für Sie zusammengestellt. 

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Zur Förderung der jungen Musiker*innen und Musiker in den Ensembles des Deutschen Musikrates gehört auch das Konzertieren auf der Bühne vor Publikum. Anfragen für Engagaments nehmen die Projektletiter*innen gern entgegen. Durch die Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb werden im Jahr ca. 200 Konzerte an Konzertveranstalter und Konzertreihen vermittelt.

Musikpädagog*innen finden Konzepte und Arbeitsmaterialien für den Musikunterricht bei den Vermittlungsprojekten des Podium Gegenwart. Aktuelle musikpolitische Entwicklungen und Studien finden sich im Themenbereich „Musikalische Bildung“ sowie Fachbeiträge dazu beim Deutschen Musikinformationszentrum.

Mit dem Deutschen Musikinformationszentrum bietet der Deutsche Musikrat eine zentrale Informationsstelle zu allen Themen des Musiklebens.