© Jan Karow
Amateurmusizieren
Treibstoff für die musikalische Bildung und die Kulturelle Vielfalt: Das Amateurmusizieren in Deutschland verbindet die Menschen – unabhängig von Alter, Wohnort und sozialer Herkunft.
Ein klarer Aufwärtstrend: Von 14,3 Millionen (2021) auf 16,3 Millionen (2025) ist laut der neuesten Studie „Amateurmusizieren in Deutschland“ des Deutschen Musikinformationszentrums die Zahl von Menschen gestiegen, die in ihrer Freizeit Musik machen – das sind aktuell 21% der Bevölkerung ab 6 Jahren – Amateurmusik bringt als größter Kulturträger für die Zivilgesellschaft in Deutschland Kulturelle Vielfalt zu den Menschen, fördert Teilhabe und stiftet Verbindungen zwischen Generationen und unterschiedlichen sozialen Lebensrealitäten. Der Deutsche Musikrat setzt sich dafür ein, dass dies so bleibt.
Amateurmusik ist Immaterielles Kulturerbe
Ein Meilenstein im Engagement für die Amateurmusik: Auf Vorschlag des Deutschen Musikrats, in enger Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO), wurde 2016 das instrumentale Laien- und Amateurmusizieren in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Die Amateurmusik ist eine „intergenerationelle, schichtenübergreifende und interkulturelle Kulturform".
Das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes von 2003 fördert die Sichtbarkeit und Weiterentwicklung des lebendigen Erbes, beispielsweise durch die internationalen UNESCO-Listen oder über Einträge in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland. Deutschland ist dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes 2013 beigetreten. Das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes zeigt exemplarisch, welche lebendigen kulturellen Traditionen und Ausdrucksformen in Deutschland praktiziert und weitergegeben werden. Es würdigt kreative und inklusive immaterielle Kulturformen und deren reichen Schatz an Erfahrungswissen.
Wissen zur Amateurmusik in Deutschland
Das Deutsche Musikinformationszentrum (miz), eine Einrichtung des Deutschen Musikrats, widmet sich im Themenportal Amateurmusizieren den unterschiedlichen Sphären von Amateurmusik: In Fachbeiträgen geht es zum Beispiel um Musik im Alter oder auch Community Music, ein Praxisjournal beleuchtet ganz unterschiedliche Initiativen der Amateurmusik und vermittelt dadurch auch ihre enorme Kulturelle Vielfalt. Zudem werden unter „Aktuelles“ Neuigkeiten rund um das Amateurmusizieren zur Verfügung gestellt und unter „Thesen und Analysen“ gibt es Positionspapiere, Studien, Forschungsergebnisse und Statistiken zum Thema. Einzelne Akteure und auf Amateurmusik spezialisierte Einrichtungen werden vorgestellt und Termine für Fortbildungen, Wettbewerbe und den Fachaustausch bereit gestellt. Von grundlegender Bedeutung war zudem die vom miz herausgegebene Studie, mit der 2021 erstmals die Dimensionen der Amateurmusik in validen Zahlen herausgearbeitet wurden. 2025 folgte eine Neuauflage der Studie:
Studie: Amateurmusizieren in Deutschland
Ergebnisse einer Repräsentativbefragung in der Bevölkerung ab 6 Jahre
Die Befragung wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des miz im Zeitraum November 2024 bis Januar 2025 durchgeführt. Die Untersuchung gibt einen fundierten Einblick in das Musizierverhalten über alle Altersgruppen, sozialen Schichten und musikalischen Formate hinweg. Sie beleuchtet neben Einstiegsalter und Zugangswegen sowie den Orten, Formationen und Häufigkeiten des Musizierens erstmals auch das ehrenamtliche Engagement, Kosten, Musikunterricht und die Herausforderungen und Motivationen der Amateurmusizierenden.
Amateurmusik-Förderung durch den Deutschen Musikrat
Mit seinen Förderprojekten setzt der Deutsche Musikrat starke Akzente für die Förderung der Amateurmusik: Insbesondere der Deutsche Chorwettbewerb und der Deutsche Orchesterwettbewerb geben den Amateurensembles motivierende Anreize für ihre Probenarbeit und die Möglichkeit zu menschlichen und musikalischen Begegnungen. Auch Jugend musiziert trägt seit seiner Gründung im Jahr 1963 wesentlich zur Förderung einer florierenden Amateurmusiklandschaft bei. Nicht zuletzt hat seit 2021 auch das Förderprogramm „Landmusik“, dessen Auszeichnung „Landmusikort des Jahres“ seit 2025 gemeinsam vom Deutschen Musikrat und dem Bundesverband Chor & Orchester aus Mitteln des Amateurmusikfonds organisiert und vergeben wird, die Vernetzung von Amateurmusizierenden und der professionellen Musikszene in ländlichen Räumen gefördert.
© Nathan Dreessen, DOW/DMR
© Jan Karow, DCW/DMR
© Jan Karow, DCW/DMR