Prof. Ulrich Rademacher
„#Vielfalt als Reichtum erfahrbar machen und aktive Teilhabe ermöglichen!“
nominiert von: Verband deutscher Musikschulen
Für Ulrich Rademacher gehören aktives Musizieren, pädagogische Tätigkeit und die Schaffung von guten Rahmenbedingungen für ein Musikleben von Vielfalt und Qualität mit Zugängen für Alle untrennbar zusammen. Aus dieser Überzeugung und Leidenschaft heraus konzertierte er weltweit als Kammermusiker und Liedbegleiter, initiierte er Projekte wie „Jedem Kind seine Stimme“ oder den Wettbewerb für Musikpädagogik mit RKM, BMU und VdM, gründete er zahlreiche erfolgreiche Jugendensembles und eine der ersten Jugendakademien in gemeinsamer Verantwortung von Musikschule und Musikhochschule, oder öffnete er als Vorsitzender von Jugend musiziert den Wettbewerb für Interkulturalität und die neue Kategorie „Jumu open“. Seit drei Wahlperioden gehört er dem Präsidium des DMR an und leitet den Bundesfachausschuss Bildung sowie den Projektbeirat Jugend musiziert. Als Hochschullehrer für Liedgestaltung und Liedbegleitung wirkte er nach Stationen in Aachen und Karlsruhe ab 2001 an der Musikhochschule Köln.

Warum kandidieren Sie für das Präsidium?
In unserem Bemühen um Relevanz und Förderungswürdigkeit sind wir immer wieder versucht, das, was wir tun, an seiner Wirkung nach außen zu messen und unser Tun daran zu orientieren. Gut! Aber ich möchte das Gespür und das Gewissen auch dafür schärfen, uns nach dem auszurichten, was uns, der Musik und den Menschen, die wir erreichen wollen, wirklich gut tut.
Welche Erfahrungen und Eigenschaften können Sie in die Arbeit des Präsidiums einbringen?
Dass ich trotz meiner Verantwortung als Musikrats-Netzwerker weiter selbst künstlerisch und pädagogisch tätig bin und in diesem Zusammenhang regelmäßig erlebe, wie innerhalb und außerhalb Deutschlands musiziert, Musik gelehrt und ermöglicht wird, hat mir auf der Suche nach Partnerschaften und Unterstützung schon so manche Tür geöffnet.
Welche Akzente für die Musikthemen der Zukunft wollen Sie im Deutschen Musikrat setzen?
Vielfalt: Nicht verordnen, sondern Lust darauf wecken und erfahrbar machen, dass sie unser Leben reicher macht!
Dem Fachkräftemangel in der musikalischen Bildung begegnen durch attraktive Berufsbilder, faire Bezahlung und eine zeitgemäße Ausbildung.
Digitalität und künstliche Intelligenz weder vergöttern, noch verteufeln. Das Potenzial klug nutzen, Missbrauch wirkungsvoll bekämpfen.
An welchem DMR Projekt würden Sie gern selbst einmal teilnehmen und warum?
Bei Jugend musiziert in der Kategorie „Jumu open“ mit Improvisation, Film, Tanz und Rezitation, am liebsten in einem sehr divers zusammengestellten Team. Und warum? Weil ich als Jugendlicher oft nach einem Gegenüber, einem Publikum, einer Gelegenheit gesucht habe, „meine“ Musik zu erfinden und zu teilen. Endlich geht so etwas!
Für welche Musik brennen Sie?
Für Live-Musik, für die Magie des Augenblickes, für Musik, die keiner Erklärungen bedarf.