Zum Welttag des Jazz: Freiheit, Kreativität – Prekariat?

Gemeinsames Statement des Deutschen Musikrats und der Deutschen Jazzunion

Junge Jazzmusiker:innen mit Saxofonen auf der Bühne

Der von der UNESCO im Jahr 2012 erstmals ausgerufene Welttag des Jazz am 30. April ist eine Einladung, die Strahlkraft und Vielfalt des Jazz zu feiern. Zugleich gibt es derzeit großen Anlass zur Sorge: Die Jazzszene ist chronisch unterfinanziert und viele Jazzmusiker:innen kämpfen mit prekären Arbeitsbedingungen und unzureichender sozialer Absicherung, wie u.a. die „Jazzstudie 2022“ der Deutschen Jazzunion e.V. deutlich machte.

Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrats, unterstreicht: „Ein Welttag für den Jazz ist ein schönes Signal, doch die Jazzmusikszene sollte auch als immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt werden! Die innovative Kraft, das lebendige Miteinander, das Spitzenniveau und die internationale Vernetzung des Jazz: All das wirkt aktiv auch in unsere Gesellschaft hinein – und braucht gute Rahmenbedingungen, um weiter gedeihen zu können. Zudem sollte der Jazz viel mehr in den Lehrplänen des Musikunterrichts an allgemeinbildenden Schulen verankert werden. Hier liegt ein riesiges, noch weitgehend unausgeschöpftes Potenzial, um Kinder und Jugendliche auf improvisierende Weise mit ihrer Kreativität in Berührung zu bringen, sie Kommunikationsfähigkeit und Toleranz zu lehren.“

Michael Griener, Vorsitzender der Deutschen Jazzunion, schließt an: „Die aktuelle Förderpolitik muss dem Reichtum, der Relevanz und Vielfalt des Jazz gerecht werden. Um die Zukunft dieser lebhaften und einzigartigen Musikszene nachhaltig zu sichern, braucht es vor allem eine Stärkung der Infrastruktur für den Jazz: die Förderung also von Proberäumen, Jazzclubs und Festivals, aber auch die Vergabe von Stipendien. Dafür – und damit endlich auch im Bereich des Jazz angemessene Honorare bezahlt werden können – müssen die entsprechenden Fördertöpfe deutlich erhöht werden. Nur so wird der Beruf der Jazzmusikerin, des Jazzmusikers perspektivisch nicht mehr von Selbstausbeutung und Prekariat geprägt sein.“

Die Deutsche Jazzunion wurde 1973 gegründet und ist als Sprachrohr der Jazzmusiker:innen in Deutschland eine wichtige Ansprechpartnerin für die Politik auf Bundesebene. Zu den Kernzielen des Verbands gehören die Verbesserung der Vergütung und der sozialen Absicherung von Jazzmusiker:innen, der Ausbau der spezifischen Förderung für Jazz und Improvisierte Musik sowie die Stärkung der Spielstätten.

Berlin, 30. April 2025

Ich bin ...

Musiker*innen können in den Ensembles des Deutschen Musikrates mitsingen oder mitspielen, dem Bundesjugendorchester, dem Bundesjazzorchester und dem Bundesjugendchor, an Wettbewerben teilnehmen. Mit vier weiteren Projekten im Bereich Förderung unterstützt der Deutsche Musikrat junge hochtalentierte Musiker*innen, Dirigent*innen, Komponist*innen und Interpret*innen zeitgenössischer Musik sowie Popmusiker*innen auf ihrem Weg in ein professionelles Musikerleben und schlägt eine Brücke zwischen Musiker*innen, Veranstalter*innen und Publikum. Zudem bietet das Deutsche Musikinformationszentrum (miz) eine zentrale Informationsstelle zu allen Themen des Musiklebens.

 

 

Der Deutsche Musikrat ist Träger der Wettbewerbe für Kinder und Jugendliche: Jugend musiziert und Jugend jazzt, der Wettbewerbe für professionelle Musiker*innen: dem Deutschen Musikwettbewerb, dem German Conducting Award (ehem. Deutscher Dirigentenpries) sowie dem Deutschen Chordirigent*innenpreis sowie den Wettbewerben für Amateurmusiker*innen: dem Deutschen Chorwettbewerb und dem Deutschen Orchesterwettbewerb.

Der Deutsche Musikrat e. V. ist Sprachrohr und Impulsgeber musikpolitischer Themen für seine Mitglieder.

Die zahlreichen Vorteile einer Mitgliedschaft im Deutschen Musikrat e.V. für Sie zusammengestellt. 

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Zur Förderung der jungen Musiker*innen und Musiker in den Ensembles des Deutschen Musikrates gehört auch das Konzertieren auf der Bühne vor Publikum. Anfragen für Engagaments nehmen die Projektletiter*innen gern entgegen. Durch die Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb werden im Jahr ca. 200 Konzerte an Konzertveranstalter und Konzertreihen vermittelt.

Musikpädagog*innen finden Konzepte und Arbeitsmaterialien für den Musikunterricht bei den Vermittlungsprojekten des Podium Gegenwart. Aktuelle musikpolitische Entwicklungen und Studien finden sich im Themenbereich „Musikalische Bildung“ sowie Fachbeiträge dazu beim Deutschen Musikinformationszentrum.

Mit dem Deutschen Musikinformationszentrum bietet der Deutsche Musikrat eine zentrale Informationsstelle zu allen Themen des Musiklebens.