System vor dem Kollaps: Deutscher Musikrat fordert Hilfe zur Selbsthilfe für die Medienlandschaft im Musikbereich

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Das Magazin Fono Forum kündigte in dieser Woche an, nach fast 70-jährigem Bestehen seine Arbeit nach der ersten Ausgabe 2024 einzustellen. Man sehe „keine Möglichkeit, den Titel erfolgreich in die Zukunft zu führen“, heißt es in einer Information des Magazins. Dieser Schritt ist Symptom einer fatalen Entwicklung der Medienlandschaft im Musikbereich, deren ökonomischen Fundamente immer mehr ins Wanken geraten.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Mit jeder gestrichenen Redaktionsstelle, mit jedem Musik-Magazin, das aufgibt, erodiert die Medienlandschaft für den Musikbereich ein Stückchen mehr. Dies ist fatal: Fatal für das Musikleben, das die Medien als Spiegel, Multiplikator und Kommunikationspartner auf Augenhöhe braucht. Fatal aber auch für diejenigen, die nach gesicherten Informationen und Orientierung suchen und denen mit einem qualifizierten Journalismus auch eine fundierte und kritische Diskussionskultur – als Grundlage eines freien, demokratischen Landes – zunehmend und womöglich unwiederbringlich verloren geht. Im digitalen Zeitalter funktionieren die bisherigen Wertschöpfungsketten in der Medienlandschaft nur noch sehr eingeschränkt. Dabei ist der Bedarf nach Einordnung, Expertise und Kuratierung in Zeiten der Digitalität und einer immer komplexer und vielfältiger werdenden Welt heute höher denn je. Die Medienlandschaft braucht daher dringend wirksame Unterstützung in Form von regulatorischen Anreizen des Gesetzgebers und öffentlich finanzierter Forschung zu neuen, auch wirtschaftlich tragfähigen Modellen eines unabhängigen Journalismus!“

Der Deutsche Musikrat hat im Juli 2023 die Stellungnahme „Musik und Musikleben vermitteln, Diskussionskultur stärken, Austausch fördern: Deutschland braucht qualifizierten Musik- und Kulturjournalismus!“ veröffentlicht. Darin werden wesentliche Handlungsfelder, um die Zukunft eines qualifizierten Kultur- und Musikjournalismus zu sichern, benannt und erläutert: 1. Den Ausbildungsbereich stärken, 2. Die Branche Musik- und Kulturjournalismus zukunftsfähig aufstellen, 3. Austausch und Kooperation zwischen Medien und Musiklandschaft intensivieren, 4. Brancheninterne Berufsnetzwerke stärken, 5. In die Transformation und Zukunftsfähigkeit der Medienlandschaft investieren, 6. Medienkompetenz fördern.

Berlin, 05. September 2023

Ich bin ...

Musiker*innen können in den Ensembles des Deutschen Musikrates mitsingen oder mitspielen, dem Bundesjugendorchester, dem Bundesjazzorchester und dem Bundesjugendchor, an Wettbewerben teilnehmen. Mit vier weiteren Projekten im Bereich Förderung unterstützt der Deutsche Musikrat junge hochtalentierte Musiker*innen, Dirigent*innen, Komponist*innen und Interpret*innen zeitgenössischer Musik sowie Popmusiker*innen auf ihrem Weg in ein professionelles Musikerleben und schlägt eine Brücke zwischen Musiker*innen, Veranstalter*innen und Publikum. Zudem bietet das Deutsche Musikinformationszentrum (miz) eine zentrale Informationsstelle zu allen Themen des Musiklebens.

 

 

Der Deutsche Musikrat ist Träger der Wettbewerbe für Kinder und Jugendliche: Jugend musiziert und Jugend jazzt, der Wettbewerbe für professionelle Musiker*innen: dem Deutschen Musikwettbewerb, dem German Conducting Award (ehem. Deutscher Dirigentenpries) sowie dem Deutschen Chordirigent*innenpreis sowie den Wettbewerben für Amateurmusiker*innen: dem Deutschen Chorwettbewerb und dem Deutschen Orchesterwettbewerb.

Der Deutsche Musikrat e. V. ist Sprachrohr und Impulsgeber musikpolitischer Themen für seine Mitglieder.

Die zahlreichen Vorteile einer Mitgliedschaft im Deutschen Musikrat e.V. für Sie zusammengestellt. 

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Zur Förderung der jungen Musiker*innen und Musiker in den Ensembles des Deutschen Musikrates gehört auch das Konzertieren auf der Bühne vor Publikum. Anfragen für Engagaments nehmen die Projektletiter*innen gern entgegen. Durch die Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb werden im Jahr ca. 200 Konzerte an Konzertveranstalter und Konzertreihen vermittelt.

Musikpädagog*innen finden Konzepte und Arbeitsmaterialien für den Musikunterricht bei den Vermittlungsprojekten des Podium Gegenwart. Aktuelle musikpolitische Entwicklungen und Studien finden sich im Themenbereich „Musikalische Bildung“ sowie Fachbeiträge dazu beim Deutschen Musikinformationszentrum.

Mit dem Deutschen Musikinformationszentrum bietet der Deutsche Musikrat eine zentrale Informationsstelle zu allen Themen des Musiklebens.