Musiklandschaft in Erosionsgefahr

Neue miz-Studie zeichnet ambivalentes Bild der Situation von Berufsmusizierenden

Die heute vom Deutschen Musikinformationszentrum (miz), einer Einrichtung des Deutschen Musikrates, veröffentlichte Studie „Professionelles Musizieren in Deutschland“ zeichnet insgesamt ein positives Bild der wirtschaftlichen Lage von Berufsmusizierenden. Sie offenbart aber auch fundamentale Ungleichheiten und damit Nachbesserungsbedarf insbesondere in Bezug auf die Situation von selbstständigen Musikerinnen und Musikern.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Zu den erfreulichen Ergebnissen der neuen miz-Studie zählt neben einer hohen Berufszufriedenheit von professionellen Musikerinnen und Musikern auch eine angemessene finanzielle Honorierung ihrer hochqualifizierten Leistung – dies ist auch das Verdienst eines vormals sehr guten und differenzierten Ausbildungssystems in Deutschland. So trägt das Berufsmusikertum derzeit wesentlich zur lebendigen musikalischen Vielfalt bei. Doch dieses System droht mehr und mehr Schaden zu nehmen – durch gesamtgesellschaftliche Entwicklungen wie der Verschlechterung der schulischen Bildung und beschleunigt durch die Krisen unserer Zeit. Der Gender Pay Gap von 24 Prozent, der in der Studie benannt wird, aber auch die mangelhafte soziale Absicherung der selbstständigen Musikerinnen und Musikern sind Herausforderungen, vor denen Politik und Zivilgesellschaft die Augen nicht länger verschließen dürfen. Auch die desaströse Situation der musikalischen Bildung in Deutschland muss ein Weckruf sein: Denn der Musikunterricht an Schulen – wenn er denn stattfindet – ermöglicht Kindern und Jugendlichen Teilhabe und Chancengleichheit und kann nachkommende Generationen auch an einen späteren Beruf im Bereich des professionellen Musizierens heranführen. Auf dieses Potenzial zu verzichten, hat verheerende Auswirkungen auf Kultur und Gesellschaft.“

In der Studie, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des miz durchgeführt hat, wurde u.a. erhoben, dass nur 30 Prozent der Musiker*innen ausschließlich von ihrer künstlerischen Tätigkeit leben. Erhebliche Unterschiede im Einkommen zeigen sich zwischen Musiker*innen in Festanstellung und selbstständigen Musiker*innen. Die ganze Studie finden Sie auf www.miz.org/berufsmusikstudie

Berlin, 18. April 2023

Ich bin ...

Musiker*innen können in den Ensembles des Deutschen Musikrates mitsingen oder mitspielen, dem Bundesjugendorchester, dem Bundesjazzorchester und dem Bundesjugendchor, an Wettbewerben teilnehmen. Mit vier weiteren Projekten im Bereich Förderung unterstützt der Deutsche Musikrat junge hochtalentierte Musiker*innen, Dirigent*innen, Komponist*innen und Interpret*innen zeitgenössischer Musik sowie Popmusiker*innen auf ihrem Weg in ein professionelles Musikerleben und schlägt eine Brücke zwischen Musiker*innen, Veranstalter*innen und Publikum. Zudem bietet das Deutsche Musikinformationszentrum (miz) eine zentrale Informationsstelle zu allen Themen des Musiklebens.

 

 

Der Deutsche Musikrat ist Träger der Wettbewerbe für Kinder und Jugendliche: Jugend musiziert und Jugend jazzt, der Wettbewerbe für professionelle Musiker*innen: dem Deutschen Musikwettbewerb, dem German Conducting Award (ehem. Deutscher Dirigentenpries) sowie dem Deutschen Chordirigent*innenpreis sowie den Wettbewerben für Amateurmusiker*innen: dem Deutschen Chorwettbewerb und dem Deutschen Orchesterwettbewerb.

Der Deutsche Musikrat e. V. ist Sprachrohr und Impulsgeber musikpolitischer Themen für seine Mitglieder.

Die zahlreichen Vorteile einer Mitgliedschaft im Deutschen Musikrat e.V. für Sie zusammengestellt. 

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Zur Förderung der jungen Musiker*innen und Musiker in den Ensembles des Deutschen Musikrates gehört auch das Konzertieren auf der Bühne vor Publikum. Anfragen für Engagaments nehmen die Projektletiter*innen gern entgegen. Durch die Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb werden im Jahr ca. 200 Konzerte an Konzertveranstalter und Konzertreihen vermittelt.

Musikpädagog*innen finden Konzepte und Arbeitsmaterialien für den Musikunterricht bei den Vermittlungsprojekten des Podium Gegenwart. Aktuelle musikpolitische Entwicklungen und Studien finden sich im Themenbereich „Musikalische Bildung“ sowie Fachbeiträge dazu beim Deutschen Musikinformationszentrum.

Mit dem Deutschen Musikinformationszentrum bietet der Deutsche Musikrat eine zentrale Informationsstelle zu allen Themen des Musiklebens.