Inklusion im Musikleben

Deutsches Musikinformationszentrum beleuchtet Musikpraxis und Musikrezeption von Menschen mit körperlicher oder kognitiver Behinderung 

JUnge Frau im Rollstuhl die von Besucherinnen eines Konzertes vor der Bühne hochgehoben wird.

Ob das Rollstuhlpodest auf dem Festivalgelände, die inklusive Musikschulband oder die Audiodeskription im Opernhaus: Menschen mit einer körperlichen oder kognitiven Behinderung bieten sich verschiedene Möglichkeiten, am Musikleben in Deutschland teilzuhaben. © WOA Festival GmbH 

Ob inklusive Musikschulbands, Rollstuhlpodeste auf Festivalgeländen oder Audiodeskription im Opernhaus: Menschen mit einer körperlichen oder kognitiven Behinderung bieten sich inzwischen vielerorts Möglichkeiten, am Musikleben teilzuhaben. Auf den professionellen Konzert- und Opernbühnen hingegen sind sie unterrepräsentiert. Was sind die Hintergründe? Wie steht es um die Inklusion im Musikland Deutschland? Dazu legt das Deutsche Musikinformationszentrum (miz), eine Einrichtung des Deutschen Musikrates, mit einem neuen Online-Fokus „Inklusion im Musikleben“ erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme vor. 

Der Fokus beleuchtet das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln: auf Festivals und in Musikclubs, in Musikschulen und Musikhochschulen, in Musiktheatern und Konzertsälen, in der Amateurmusik und im professionellen Bereich. Nachgefragt hat das miz bei Musizierenden und Musikinteressierten mit Behinderung sowie bei Menschen, die sich um deren Belange kümmern. Zu Wort kommen u. a. der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Jürgen Dusel, für den Musik ein Schlüssel zur Inklusion ist; der Generalsekretär des Deutschen Musikrates Christian Höppner, der Ressourcen für mehr Barrierefreiheit in der Musiklandschaft fordert; der Hornist Felix Klieser, der sein Instrument wegen fehlender Arme mit dem Fuß spielt, und der Inklusionsberater Ron Paustian, der für Barrierefreiheit auf Musikfestivals sorgt.

„Inklusion spielt im Musikleben eine zunehmend wichtige Rolle, denn in Deutschland leben schätzungsweise 13,5 Millionen Menschen mit Beeinträchtigungen, davon 7,8 Millionen mit einer Schwerbehinderung. Ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen, unterstreicht unser demokratisches Grundverständnis. Mit dem neuen Informationsangebot möchten wir Einblick in die aktuellen Entwicklungen geben und dem Thema eine größere Sichtbarkeit verschaffen“, sagt miz-Leiter Stephan Schulmeistrat.

Neben Überblicksbeiträgen stellen Kurzporträts Musizierende, Initiativen und Veranstaltungen vor. Der Rockmusiker Felix Brückner berichtet über seine Erfahrungen, mit seinem Rollstuhl wegen fehlender Rampen regelmäßig auf die Bühne gehoben werden zu müssen. Der Musikschullehrer Rainer Buschmann erklärt, wie an der Musikschule Bochum schon seit über 40 Jahren inklusiver Unterricht gelingt. Und die Cellistin Christine Löbbert beschreibt, welche Erfahrungen die hörgeschädigten Schüler*innen des BZZ Stegen bei ihrem Beethoven-Projekt mit dem Bundesjugendorchester gemacht haben.

Mehr Informationen unter miz.org/musik-und-inklusion 

Kontakt:
Deutscher Musikrat gGmbH
Stephan Schulmeistrat, Leitung Deutsches Musikinformationszentrum
Tel.: 0228 – 2091 185, schulmeistrat@musikrat.de

Dr. Anke Steinbeck, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0228 – 2091 165, steinbeck@musikrat.de

Ich bin ...

Musiker*innen können in den Ensembles des Deutschen Musikrates mitsingen oder mitspielen, dem Bundesjugendorchester, dem Bundesjazzorchester und dem Bundesjugendchor, an Wettbewerben teilnehmen. Mit vier weiteren Projekten im Bereich Förderung unterstützt der Deutsche Musikrat junge hochtalentierte Musiker*innen, Dirigent*innen, Komponist*innen und Interpret*innen zeitgenössischer Musik sowie Popmusiker*innen auf ihrem Weg in ein professionelles Musikerleben und schlägt eine Brücke zwischen Musiker*innen, Veranstalter*innen und Publikum. Zudem bietet das Deutsche Musikinformationszentrum (miz) eine zentrale Informationsstelle zu allen Themen des Musiklebens.

 

 

Der Deutsche Musikrat ist Träger der Wettbewerbe für Kinder und Jugendliche: Jugend musiziert und Jugend jazzt, der Wettbewerbe für professionelle Musiker*innen: dem Deutschen Musikwettbewerb, dem German Conducting Award (ehem. Deutscher Dirigentenpries) sowie dem Deutschen Chordirigent*innenpreis sowie den Wettbewerben für Amateurmusiker*innen: dem Deutschen Chorwettbewerb und dem Deutschen Orchesterwettbewerb.

Der Deutsche Musikrat e. V. ist Sprachrohr und Impulsgeber musikpolitischer Themen für seine Mitglieder.

Die zahlreichen Vorteile einer Mitgliedschaft im Deutschen Musikrat e.V. für Sie zusammengestellt. 

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Zur Förderung der jungen Musiker*innen und Musiker in den Ensembles des Deutschen Musikrates gehört auch das Konzertieren auf der Bühne vor Publikum. Anfragen für Engagaments nehmen die Projektletiter*innen gern entgegen. Durch die Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb werden im Jahr ca. 200 Konzerte an Konzertveranstalter und Konzertreihen vermittelt.

Musikpädagog*innen finden Konzepte und Arbeitsmaterialien für den Musikunterricht bei den Vermittlungsprojekten des Podium Gegenwart. Aktuelle musikpolitische Entwicklungen und Studien finden sich im Themenbereich „Musikalische Bildung“ sowie Fachbeiträge dazu beim Deutschen Musikinformationszentrum.

Mit dem Deutschen Musikinformationszentrum bietet der Deutsche Musikrat eine zentrale Informationsstelle zu allen Themen des Musiklebens.