Stellungnahme
zu „Die Zerstörung von Jugend musiziert“, YouTube-Video von Annique Göttler
Stellungnahme zu „Die Zerstörung von Jugend musiziert“
YouTube-Video von Annique Göttler

Bonn, 11. April 2025
Als gemeinnützige Organisation respektiert der Deutsche Musikrat als Träger des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert unterschiedliche Meinungen und setzt sich offen mit konstruktiver Kritik auseinander. Voraussetzung dafür ist die Gelegenheit zu einem fairen Dialog. Wir bedauern, dass Frau Göttler im Vorfeld ihres Videoposts auf YouTube zu keinem Zeitpunkt den Kontakt mit uns gesucht hat. Dadurch hätten sich ihre zahlreichen, sachlich grob falschen Aussagen wohl vermeiden lassen. Neben falschen Fakten enthält das Video eine Reihe irreführender und manipulativ-unvollständiger Behauptungen – insbesondere in Bezug auf Fördersummen, die Gleichbehandlung der Bundesländer sowie die Transparenz der Wettbewerbskonzeption. Hinzu kommen schließlich noch ehrverletzende Aussagen wie: „… welche machtgeile Sau war das?“ und „… für diese Schweine spiele ich nicht.“
Wir bedauern die Verunsicherung, die nun durch ein derartig polemisches Video mit einem Boykottaufruf bei den rund 2.000 jungen Musiker:innen, die im Juni am Bundeswettbewerb in Wuppertal teilnehmen werden, sowie bei ihren Eltern und Musiklehrer:innen völlig unnötigerweise entstanden ist.
Besonders die notwendigen Veränderungen der Rahmenbedingungen bei Jugend musiziert haben wir nachweislich frühzeitig und umfassend mit der Landesebene seit über einem Jahr intensiv und durchaus kontrovers diskutiert sowie über das Ergebnis ausführlich informiert – unter anderem bereits in der Ausschreibung im Sommer vergangenen Jahres. Wir laden alle Interessierten herzlich ein, sich auf unserer Website ein eigenes Bild zu machen. Ausführliche Informationen zu den Leistungen für die Teilnehmenden und das Programm finden Sie unter anderem in unserem Informationsschreiben vom 14. März 2025 zum Bundeswettbewerb 2025:
👉 https://www.jugend-musiziert.org/wettbewerbe/bundeswettbewerb
Bereits vor Beginn der Landeswettbewerbe haben wir mehrfach – schriftlich und auf unserer Website – ausdrücklich betont, dass es unser erklärtes Ziel ist, allen von den Landeswettbewerben sowie den Regionen der deutschen Schulen im Ausland Nominierten eine Einladung zum Bundeswettbewerb auszusprechen und die Teilnahme am Jumu-Finale zu ermöglichen. Dieses Ziel haben wir nun, nach Abschluss des letzten Landeswettbewerbs am 9. April, erreicht. Wir freuen uns sehr, dass wir inzwischen alle von den Landeswettbewerben nominierten Musiker:innen zum Bundeswettbewerb einladen konnten. Diese Einladungen erfolgten keinesfalls willkürlich, sondern transparent und ausschließlich auf Basis der Bewertungen der Landesjurys. Der Bundeswettbewerb wird nun rund 1.150 Wertungen umfassen, und wir erwarten etwa 2.000 junge Musiker:innen in Wuppertal, die vor über einhundert Juror:innen in 19 unterschiedlichen Spielstätten antreten werden.
Wir können darin keine „Zerstörung von Jugend musiziert“ unsererseits sehen, sondern erkennen vielmehr einen vitalen Bundeswettbewerb, der wieder unter besseren und vor allem gleichen Bedingungen für alle verlaufen wird – besser als dies in den vergangenen Jahren möglich war. Unser Handeln ist stets am Wohl der Teilnehmenden des Bundeswettbewerbs orientiert.
Zerstörerisch für Jugend musiziert wirkt auf uns vielmehr ein polemischer Boykottaufruf und der damit verbundene Angriff auf eine gemeinnützige Organisation.
Wir bleiben selbstverständlich offen für einen fairen Dialog und einen konstruktiven Austausch. Wir laden Frau Göttler herzlich zu einem persönlichen Gespräch ein, bei dem gerne über alle Aspekte und ihre Fragen zu Jugend musiziert und dem Deutschen Musikrat offen gesprochen werden kann.
Der Deutsche Musikrat freut sich auf einen fairen, inspirierenden Bundeswettbewerb in Wuppertal – mit begeisternden jungen Spitzentalenten, vielen musikalischen Begegnungen und beeindruckenden Konzerten.