15. Oktober 2025
Radikal frei: Neue Musik als Labor der Demokratie
Neue Musik polarisiert, provoziert und stellt Gewohntes infrage. Jenseits ästhetischer Diskussionen birgt sie auch ein gesellschaftliches und politisches Potenzial: Sie trainiert das Zuhören und macht erfahrbar, wie Demokratie funktioniert – im Streit, im Scheitern und vor allem in der Freiheit, anders zu denken und Neues zu wagen. DMR-Generalsekretärin Antje Valentin im Gespräch mit der Komponistin Dr. Charlotte Seither, der Veranstalterin Christine Fischer, dem Ensembleleiter und Musiker Moritz Schneidewendt sowie Projektleiter Olaf Wegener vom Podium Gegenwart des Deutschen Musikrats.
© Grzesiek Mart

Antje Valentin: Das Spannungsfeld von Neuer Musik und gesellschaftlichen, demokratischen Prozessen – das ist heute unser Thema. Wo seht ihr den Bezug zwischen demokratischen Werten, demokratischem Handeln und zeitgenössischem Musikschaffen?
Dr. Charlotte Seither: Neue Musik ist ein Training in Unabhängigkeit – im Hören, Denken und Urteilen. Das ist ein permanenter Lernprozess, nicht nur beim Komponieren. Denn diese Unabhängigkeit zu üben und zu leben, prägt uns auch als Menschen in den Strukturen, in denen wir uns bewegen – ob im Orchester, im Kirchenchor oder im Sportverein. Das ist eine unendlich kostbare Keimzelle auch für gesellschaftliche Prozesse.
Christine Fischer: Kunst insgesamt ist demokratierelevant. Neue Musik aber birgt mehr als andere Kunstformen die Möglichkeit, Dinge „über Bord werfen“ zu können, Neues zu entwickeln und auch Unbequemes auszuhalten. Das macht sie zu einem Tool, um auch Menschen mit ihrem kreativen Potenzial einzubeziehen, die sonst vielleicht der Kultur eher abgewandt sind. Wir richten uns mit der Neuen Musik oft in einer Nische ein und sind mit der Bubble zufrieden, die wir erreichen. Aber wir müssen unser Potenzial nutzen, um andere gesellschaftliche Bereiche anzusprechen und die Zivilgesellschaft im Sinne der Demokratie zu stärken.
Olaf Wegener: In der Neuen Musik werden Positionen immer wieder infrage gestellt und diskutiert. Daher sind auch Streit und Diskurs zentrale Bestandteile von Neuer Musik oder generell von neuer Kunstkultur – ebenso wie von Demokratie. Wir sollten Neue Musik nicht als festgesetzt betrachten oder nur als „hehre Kunst“ ansehen, die vielleicht für andere gar nicht so zugänglich ist, sondern als Anlass, als Gelegenheit für alle auch zur Auseinandersetzung.
Valentin: Bedeutet das nicht auch die Gefahr einer „Verzweckung“ der Kunst?
Moritz Schneidewendt: Politisch wird Kunst nicht nur durch ihre Inhalte, sondern vor allem durch die Formate, mit denen wir Menschen erreichen. Zeitgenössische Musik bietet sehr vielschichtige Räume, Diskurse zu eröffnen und möglichst allen Stimmen zuzuhören. Wir arbeiten uns an Themen ab, die uns als Gesellschaft, aber auch als Individuen beschäftigen. Wenn ich eine öffentliche Bühne bekomme, wenn ich sogar öffentlich gefördert werde, dann spüre ich schon auch sowas wie Verantwortung der Gesellschaft gegenüber, etwas zurückzugeben, zumindest aber meine Meinung in den Raum zu werfen: eine Alternative zu bieten zu dem, was gesellschaftlicher Mainstream ist oder was durch Normen und Dogmen, auch zum Teil in der Kunst, manifestiert scheint. Kunst und aktuelle Musik können zeigen: In der Gesamtgesellschaft gibt es auch andere Stimmen. Künstlerisch benötigen wir hier alle Freiheiten. Aber in der Vermittlung, in Formaten und Kontexten, übernehme ich Verantwortung und will gesellschaftlich sichtbar sein.
Kunst braucht Freiheit
© Grzesiek Mart

Fischer: Das sehe ich auch so. Die Freiheit der Komponistinnen und Komponisten ist unantastbar. Als Förderer zeitgenössischer Musik erteilen wir den Künstler:innen in der Regel eine komplette Carte blanche ohne Vorgaben. Unsere Aufgabe als Veranstalter:innen ist es aber zugleich, Zugänge zur Musik zu schaffen und Adressaten mitzudenken. Das ist eine Balance, die uns eigentlich ununterbrochen herausfordert. Denn wir sind ja nicht nur Teil einer Bubble, in der wir uns verorten. Wir sind auch Teil der Zivilgesellschaft und müssen auch selbst unsere Ohren spitzen, welche Themen die Gesellschaft bewegt. Das haben wir manchmal vielleicht ein bisschen versäumt. Zuhören ist das, was man in der Neuen Musik richtig gut lernen kann – das differenzierte Hören und das voraussetzungslose Hören. Auch jenen zuzuhören, die sich bisher nicht angesprochen, nicht „gemeint“ gefühlt haben in der Kunstwelt.
Seither: Nochmal zurück zur Gefahr einer „Verzweckung“: Kunst braucht, wenn sie entsteht, einen sicheren Schutzraum, eine „Dunkelkammer“, in der nicht zuletzt auch die „produktive Nutzlosigkeit“ ihrer selbst stets mitgedacht werden kann – bis hin zum Scheitern. Kunst muss also auch ohne äußeren Zweck in die Gesellschaft hineingetragen werden können, weil sie bereits in sich alles hervorbringt, was wir als demokratiefähige Wesen brauchen: die Fähigkeit, selbständig zu denken. Wenn Kunst nur noch eine Antwort kennt, statt umgekehrt viele Fragen aufzuwerfen – dann ist sie tot. Wir müssen also immer auch die Möglichkeit haben, die Freiheit von den eigenen Prämissen unserer Kunst mitdenken zu können. Nur dann wächst das kritische Denken und das ist die Voraussetzung für jede Form von Demokratie.
Valentin: Kannst du das noch ein wenig erläutern?
Seither: Als Kreative habe ich großes Vertrauen in die Demokratiefähigkeit von Kunst als Kunst: Jede starke ästhetische Erfahrung, die wir als Hörende machen, macht uns kritisch und autonom. Ein Ensemblestück von Rebecca Saunders ist bereits in sich ein enorm schulender, politischer Akt, egal was auf dem Deckblatt steht. Ich selbst vertraue also gerne einer Partitur, einem Material, dem Diskurs in der Sache selbst. In unserer aktuellen Förderkultur stehen dabei oft spezifische Anliegen im Mittelpunkt. Das ist oft gut gemeint, es gängelt mitunter aber auch die Prämissen eines künstlerischen Prozesses, der über ein reines „message claiming“ hinaus gehen möchte. Als Mitglied der Gesellschaft engagiere ich mich gerne politisch. Als Künstlerin aber brauche ich die Freiheit, auch „nutzlos“ im offenen Raum experimentieren zu dürfen. Es ist sicher kein Zufall, dass die neue, experimentelle Musik in Ländern, die totalitär aufgestellt sind, meist keinen Platz hat, sie ist zu „gefährlich“. Kunst, die stark ist, befähigt dabei immer bereits von sich aus, Machtstrukturen, Themenkanons und partizipative Prozesse zu hinterfragen.
Fischer: Gerade das Scheitern, etwas verwerfen und neu denken zu können, ist spannend und demokratisch wertvoll. Es zeigt, dass Kunst nicht nur auf Erfolg und Wohlbefinden abzielt. Das Publikum darf das Prozesshafte in der Kunst nachvollziehen, darf erleben, dass auch die Ratlosigkeit von Komponistinnen und Komponisten oder künstlerische Brüche inspirierend sein können. Wir müssen Widersprüche, Ambiguität aushalten lernen – in der Kunst ist das immanent.
Neue Musik ist immer politisch
Valentin: Olaf, mit dem Podium Gegenwart hast du ja seit vielen Jahren einen guten Überblick über die Neue Musik-Szene. Was ist deine Beobachtung: Will die Neue Musik politischer sein? – Und gelingt ihr das auch?
Wegener: Neue Musik ist immer politisch, allein durch ihren Innovationsanspruch – sie kann direkter und mit zeitgemäßen Mitteln auf aktuelle gesellschaftliche Fragen reagieren als Musik, die in anderen Jahrhunderten entstanden ist. In den 1960er und 70er Jahren waren Komponierende oft stark politisch engagiert, Neue Musik war vielfach offensiv politisch. Heute werden gesellschaftliche Themen vermehrt über Formate und vielfältige Bezugnahme diskutiert – das ist eine etwas andere Herangehensweise. Ein gutes Beispiel für die politische Bedeutung von Neuer Musik ist Polen, wo wir mit dem Podium Gegenwart gerade sind: Beim „Warschauer Herbst“ war zeitgenössische Musik selbst in der Zeit des Eisernen Vorhangs zugelassen. Sie hatte eine subversive Kraft, bot ein Ventil für freie Gedanken und öffnete symbolisch auch ein Törchen zum Westen. So war das Festival auch in hohem Maße gemeinschaftsstiftend.
Fischer: Ich war in den 1980ern in Warschau und habe genau das erlebt – Neue Musik als gemeinschaftsstiftender Ort jenseits staatlicher Kontrolle. Das Publikum gehörte zwar zu einer spezifischen Szene der Neuen Musik, war aber extrem interessiert daran, Teil einer künstlerischen, diskursiven internationalen Gemeinschaft zu sein.
Wegener: Und in Polen war vielleicht mehr möglich als anderswo, weil es näher am Westen war. Auch heute sind die Konzerte beim „Warschauer Herbst“ meist voll, oft gibt es eine Auslastung von 90 bis 100 Prozent. Viele junge Leute besuchen diese Veranstaltungen, es gibt viele Projekte für Kinder und Konzerte auch an ungewöhnlichen Locations, außerhalb der typischen Neue-Musik-Orte. Menschen bleiben dort einfach stehen, hören zu, diskutieren. Das Bedürfnis nach Auseinandersetzung ist also noch da – vielleicht sogar stärker, weil es früher lange verboten war. Das zeigt, welche Funktion Neue Musik in repressiven ebenso wie in demokratischen Systemen haben kann.
Valentin: Stichwort Vermittlung: Es gibt ja Projekte wie „Response“, wo Komponistinnen und Komponisten gemeinsam mit Kindern in Schulen arbeiten, begleitet auch von Pädagoginnen und Pädagogen. Dort entstehen Möglichkeiten, Offenheit und Freiheit in der unvoreingenommenen Arbeit mit Klängen zu trainieren. Und das auch für Zielgruppen, die sonst mit so einer Art von Musik gar nicht in Berührung kommen würden. Wie schätzt ihr solche Projekte ein?
© Grzesiek Mart

Fischer: In der Neuen Musik sind solche Vermittlungsprojekte leider etwas zurückgegangen. Zwischen 2008 und 2011 gab es die Bundeskulturförderung „Netzwerk Neue Musik“ – das war großartig, in dieser Zeit wurden viele Modelle und Formate entwickelt. Aber nach Ende dieser Förderung fehlte die institutionelle Verankerung. Ohne finanzielle Möglichkeiten ist es schwer, Kontinuität zu schaffen. Die Pandemie hat dieses Feld zusätzlich geschwächt.
Seither: Die fehlende Kontinuität ist ein großes Problem. Viele pädagogisch wertvolle Projekte hören genau dann auf, wenn die Kinder und Jugendlichen in ihrer produktiven Schaffenskraft angekommen sind. An dieser Stelle müsste eigentlich ein Übergang in einen kontinuierlichen Lernprozess erfolgen, Instrumentalunterricht oder die feste Beteiligung an einem Ensemble. Stattdessen fängt dann oftmals jedes Projekt wieder von null an.
Wegener: Zum Glück werden heute wieder mehr Vermittlungsprogramme gestartet, wenn auch insgesamt in kleinerem Umfang als früher. Hier kann man Offenheit und Toleranz gegenüber Unvertrautem lernen. Das Publikum ernst zu nehmen, ist in der Neuen Musik im Übrigen gerade beim Thema Vermittlung entscheidend – nicht zuletzt in der Arbeit mit Amateuren oder Kindern und Jugendlichen. Qualitative Abstriche etwa bei den Kompositionen zu Gunsten einer angeblichen Zielgruppenorientierung fallen hier sofort übel auf.
Fischer: Um eine Nachhaltigkeit bei der Vermittlung von Neuer Musik zu erzielen, muss man auch die Multiplikator:innen, also Lehrerinnen und Lehrer, mit einbeziehen – wie etwa beim Projekt „Abenteuer Neue Musik“ des Podium Gegenwart. Man muss sie selbst für das Neue begeistern, ihnen die Methoden nahebringen. Und wir brauchen dabei Modelle, die auf höchstem künstlerischem Niveau ansetzen und arbeiten. Wir wollen ja das vermitteln, was unsere Kunst eigentlich ausmacht – auch unseren Qualitätsanspruch. Man darf niemanden, auch nicht Kinder, mit minderwertigen Stücken abspeisen
Impulse für die persönliche Entwicklung
Schneidewendt: Ich bin kein Vermittlungsexperte, aber ich halte frühe Impulse für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen für entscheidend. Kreatives, kritisches Denken ist wichtig für unsere Gesellschaft, und zeitgenössische Kunst kann es wecken. Wenn viele junge Menschen ins Konzert finden, entsteht perspektivisch eine kritische Masse, die sich für Themen engagiert. Nicht nur mit meinem „Broken Frames Syndicate“, sondern in meiner Generation generell erlebe ich viel Interesse, gesellschaftliche Fragen auch künstlerisch auf die Bühne zu bringen – etwa zu Umwelt oder sozialer Gerechtigkeit. Gerade angesichts des Erstarkens extremistischer Tendenzen können wir uns nicht aus der Verantwortung ziehen, müssen Haltung zeigen.
Valentin: Erlebst du künstlerisches Schaffen heute stärker politisch motiviert?
Schneidewendt: Vielleicht nicht stärker als früher – aber die Dringlichkeit ist größer. Die multimediale Konfrontation mit den vielen Krisen zwingt uns, Stellung zu beziehen. Und diesen Druck spüren auch die Kunstschaffenden. Mir ist wichtig, Räume für gemeinsames Zuhören und Reflektieren zu schaffen. Hier be- und verhandeln wir oft kontroverse Themen – ohne Anspruch, Lösungen zu liefern. Zeitgenössische Musik bietet mit ihrer Komplexität eine Sprache, die solchen Themen gerecht wird.
© Paul Pape

Valentin: Wie äußert sich dies in den Proben und Konzerten in deinem Ensemble?
Schneidewendt: In unserem Ensemble arbeiten wir oft im kreativen Kollektiv oder in Kollaborationen, gern auch interdisziplinär. Entscheidungen entstehen auf diese Weise im Austausch, im gemeinsamen Verhandeln von künstlerischen und kreativen Ideen. Dieser demokratische Prozess in unserem musikalischen Mikrokosmos ist manchmal anstrengend, aber durch solche Arbeitsweisen können wir in der zeitgenössischen Kunst ein viel diverseres Meinungsbild abbilden. Ein Beispiel ist unsere Konzertreihe „MISFITS‘ GAZE“, ein gesellschaftspolitisches Format, mit dem wir uns durch konzeptuelle Programme mit struktureller Diskriminierung beschäftigen und versuchen, Alternativen und alternatives Denken in diesem Bereich aufzuzeigen. Dafür haben wir unter anderem ein interaktives Bühnenbild genutzt – mit großen semitransparenten Blasen, die Themen wie Aus- und Abgrenzung sichtbar machten. So verbinden wir Musik mit gesellschaftlichen Fragen, ohne das emotionale Erleben einzuschränken. Kunst – und Musik vor allem – wollen ja berühren und bewegen, wollen Denkimpulse geben.
Valentin: Neue Musik muss also mutig voranschreiten – diese Bedeutung trägt ja auch der Name „Avantgarde“, zu der die zeitgenössische Musik zählt, schon in sich. Zum Abschluss: Welche Wünsche habt ihr für die Zukunft?
Seither: Ein Bildungssystem, das echte Chancengleichheit ermöglicht – unabhängig von der sozialen Herkunft. Jedes Kind muss den bestmöglichen Zugang zu lebenslangen Lernprozessen erhalten, damit es seine Fähigkeiten als einzelnes wie auch als Teil einer Gesellschaft voll entfalten kann.
Schneidewendt: Eine Gesellschaft, in der alle Stimmen gehört werden, in der Austausch ernst genommen wird. Ich wünsche mir, dass wir selbstverständlicher in einer offenen Gesellschaft leben. Und dass wir mit unserer Kunst dazu einen Beitrag leisten können, dass wir damit Räume aufmachen können für wirklichen Dialog.
Wegener: Mehr Wertschätzung für Kunst und Musik in der Bildung. Und die Freiheit, daraus Neues zu entwickeln, Innovation zu wagen und Minderheitenperspektiven einzubeziehen.
Fischer: Ich wünsche mir, dass wir unsere Erschöpfung angesichts der Komplexität der Weltprobleme überwinden und durch Kunst immer wieder Zuversicht stiften – die Stärke eines „Wir-Gefühls“ gegen die Resignation.
Zu den Mitwirkenden:
© Manu Theobald

Christine Fischer ist Intendantin von Musik der Jahrhunderte, Künstlerische Leiterin des Festivals ECLAT und der Neuen Vocalsolisten, Produzentin von Musiktheater und Konzertreihen. Sie prägt seit nunmehr 40 Jahren das zeitgenössische Musikleben in Stuttgart und darüber hinaus. 2006 leitete sie das ISCM World New Music Festival „Grenzenlos“, 2007-2011 das Netzwerk Süd, 2010 das Festival „Zukunftsmusik“. 2011 gründete sie das Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg. Sie unterstützt Künstler:innen im Exil und entwickelt mit den Mitteln der Neuen Musik Modelle, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
© Guido Werner

Moritz Schneidewendt verbindet als Künstler verschiedene Welten und kreiert Erlebnisse, die mehr vermitteln als bloße Unterhaltung. Als Klarinettist und Ensembleleiter brennt er für zeitgenössische Ästhetik und arbeitet eng mit jungen Komponist:innen und Künstler:innen anderer Sparten weltweit zusammen. Mit seinen Ensembles „Broken Frames Syndicate“, „Kommas Ensemble“ und „ensemble via nova“ steht er ein für die Diversifizierung des Musiklebens und will Räume öffnen für gesellschaftlichen Diskurs. Gleichzeitig schreibt, denkt und experimentiert er in seinem Offenbacher Atelier. (www.moritzschneidewendt.de)
© Marko Bussmann

Dr. Charlotte Seither ist Komponistin und wirkt auf internationalen Bühnen. Ihr Schaffen wurde u.a. durch den Rom-Preis Villa Massimo und den Deutschen Musikautor:innenpreis ausgezeichnet. Kulturpolitisch engagiert sie sich als Präsidiumsmitglied im Deutschen Musikrat, als Vorstandsmitglied des Deutschen Komponist:innenverbands und als Präsidiumsmitglied der Guardini-Stiftung. Zudem war sie von 2016 bis 2025 Mitglied in GEMA-Aufsichtsrat und ist seit 2021 Mitglied der European Academy of Sciences and Arts in Salzburg. Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. (www.charlotteseither.de)
© Maxim Green

Antje Valentin ist seit März 2024 Generalsekretärin des Deutschen Musikrats. Sie studierte Instrumentalpädagogik mit Hauptfach Klavier an der Universität der Künste Berlin sowie Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin und war viele Jahre lang als Pianistin und Pädagogin tätig. Antje Valentin leitete die Musikschule Berlin-Friedrichshain und war stellvertretende Leiterin der Landesmusikakademie Berlin. 2011 bis Anfang 2024 war sie Direktorin der Landesmusikakademie NRW in Heek.
© Christian Liepe

Olaf Wegener ist seit 2010 Projektleiter des Podium Gegenwart des Deutschen Musikrats. Von 2007 an koordinierte er hier zunächst den Bereich Europäische Integration. Er studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Romanistik in Köln und war für die Redaktion Neue Musik des WDR sowie für andere Rundfunkanstalten, Musikverlage, Festivals und Konzertveranstalter, außerdem als Musikberater für öffentliche Bibliotheken, Werbeagenturen und Musikproduktionsfirmen tätig. Von 2020 bis 2025 war er Mitglied im Kuratorium des Musikfonds.