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Deutsches Musikinformationszentrum

(Alt-)Bauten für die Zukunft - Deutsches Musikinformationszentrum beleuchtet Wandel und Perspektiven der Musiktheaterarchitektur in Deutschland

Bühnen Köln, Staatsoper Stuttgart, Frankfurter Bühnen: Vielerorts sind die Musiktheaterbauten in Deutschland Sanierungsfälle. Warum sind derzeit so viele Theater betroffen? Und wie müssen sie sich verändern? Das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ), eine Einrichtung des Deutschen Musikrats, beleuchtet in einem neuen Online-Fokus "Musik.Theater.Architektur" den Wandel und die Perspektiven des Musiktheaterbaus.

Mit 83 öffentlich finanzierten Musiktheatern hat Deutschland einen im internationalen Vergleich außergewöhnlich dichten Bestand an Opernhäusern und Musiktheaterbauten. Viele der Häuser, rund die Hälfte Nachkriegsbauten, sind in die Jahre gekommen, und so laufen derzeit in vielen Städten Diskussionen über kostenintensive Theatersanierungen oder Neubauten. "Für viele Kommunen sind die Sanierungen natürlich angesichts leerer Kassen eine Herausforderung", sagt der Leiter des Deutschen Musikinformationszentrums, Stephan Schulmeistrat. "Musiktheater sind aber als Kultureinrichtungen identitätsstiftend für unser Land und ziehen ein internationales Publikum und Künstler*innen aus aller Welt an. Um ihre kulturelle Bedeutung zu behalten, müssen sie sich natürlich immer wieder verändern, auch in baulicher Hinsicht."

Quantensprünge bei der Bühnentechnik, höhere Auflagen im Brandschutz und nicht zuletzt die durch den Klimawandel verschärften Anforderungen bei der Energieeffizienz machen die Sanierungen zu komplexen Aufgaben. Hinzu kommen Forderungen nach einer größeren Öffnung der Gebäude in die Stadtgesellschaft, wie es dies das Ausland mit den neuen Opern in Oslo, Kopenhagen und Linz vorgemacht hat.

Für seinen neuen Online-Fokus "Musik.Theater.Architektur" hat das Deutsche Musikinformationszentrum mit einem Architekten, zwei Architekturhistoriker*innen und einem Kurator aus dem Deutschen Architekturmuseum ausgewiesene Experten einbezogen und sie nach den Entwicklungen und Perspektiven im Musiktheaterbau befragt.

Yorck Förster, der die Ausstellung "Große Oper - viel Theater" des Deutschen Architekturmuseums kuratiert hat, zeigt in einem Übersichtsbeitrag und neun Häuserportraits, wie sich Altbauten auf dem Weg ins 21. Jahrhundert architektonisch gewandelt haben und welche visionären Neubauten in den letzten Jahren im In- und Ausland entstanden sind. Über die technischen Herausforderungen, die mit solchen Baumaßnahmen verbunden sind, spricht der Architekt Detlef Junkers im Interview. Als einer der Autoren der Machbarkeitsstudie für die Frankfurter Bühnen erklärt er, wie die Millionenbeträge für Sanierungen zustande kommen und was moderne Bühnen heute leisten müssen.

Der Architekturhistoriker Frank Schmitz berichtet über seine Forschungen zum Theaterbau in der jungen Bundesrepublik und zeigt auf, welchen Einfluss die neue demokratische Staatsform auf die Gestaltung der Gebäude ausübte. Die Architekturhistorikerin Julia Rusch gibt einen Überblick über den Baubestand der Musiktheater und beleuchtet die architektonische Entwicklung der Baugattung vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels.

Ergänzt wird der Fokus "Musik.Theater.Architektur" durch Informationen aus dem Datenbestand des Deutschen Musikinformationszentrums, darunter eine topografische Darstellung, welche die Standorte der öffentlich finanzierten Musiktheater aufgeschlüsselt nach Staats-, Landes- und Stadt- bzw. Städtebundtheatern zeigt. Statistiken zu Besuchen und Aufführungen der Musiktheater sowie die Musiktheater-Datenbank des MIZ mit u. a. Angaben zu den Leitungsfunktionen und den Orchestern der Häuser erweitern das Angebot.

Zu erreichen ist der neue Online-Fokus über https://themen.miz.org/fokus-musiktheater-architektur .

Über das MIZ:
Das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) ist nationales Kompetenzzentrum und Anlaufstelle für alle, die Informationen und Daten zum Musikleben suchen. Mit seinem Onlineportal www.miz.org betreibt das MIZ die führende Informationsplattform zum Musikleben und informiert über Einrichtungen, Strukturen und Entwicklungen zentraler Bereiche: von der musikalischen Bildung und Ausbildung über das Amateurmusizieren, die professionelle Musikausübung und das Veranstaltungswesen bis zu den Medien und der Musikwirtschaft.

Über den Deutschen Musikrat:
Der Deutsche Musikrat (DMR) ist der Dachverband des Musiklebens in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 14 Millionen Musizierenden und steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Organisation fügt sich zusammen aus dem Deutscher Musikrat e.V. in Berlin sowie der Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH in Bonn, Träger der Projekte: Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler, Bundesjazzorchester, Bundesjugendorchester, Deutscher Chorwettbewerb, Deutscher Musikwettbewerb, Deutscher Orchesterwettbewerb, Deutsches Musikinformationszentrum (MIZ), Dirigentenforum, Förderprojekte Zeitgenössische Musik, Jugend jazzt, Jugend musiziert und PopCamp.

Pressekontakt:
Stephan Schulmeistrat, Leitung Deutsches Musikinformationszentrum
Dr. Christiane Schwerdtfeger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Deutscher Musikrat gGmbH * Weberstr. 59 * 53113 Bonn
Tel.: 0228 / 2091-180 * Fax 0228 / 2091-280 * Mail: info(at)miz.org  * www.miz.org